News Lustenau investiert in Bildung, Wirtschaftsstandort und Lebensraum 17. Dezember 2021

Gemeindevertretung_16_12_2021

Die Lustenauer Gemeindevertretung hat in ihrer Sitzung am Donnerstag, den 16. Dezember einstimmig den Voranschlag 2022 beschlossen. Der erfolgreiche Weg, den die Marktgemeinde seit vielen Jahren in ihrer Finanz- und Wirtschaftspolitik eingeschlagen hat, wird auch 2022 fortgesetzt: Gezielt wird in Bildung, Wirtschaftsstandort und den Lebensraum Lustenau investiert.

Bei einer Budgetsumme von gesamt 92,5 Millionen Euro, einem Überschuss der laufenden Gebarung von 6,4 Millionen Euro, frei verfügbaren Mitteln von 1,4 Millionen Euro sind Investitionen in der Höhe von 17,7 Millionen und Vermögensankäufe von 26,3 Millionen Euro veranschlagt.

Auf das Miteinander besinnen

Finanzreferent Bürgermeister Kurt Fischer präsentierte der Gemeindevertretung den Voranschlag. Dass sich die Wirtschaft als so krisenfest bewiesen habe und der Gemeinde Rekordinvestitionen ermögliche, das übertreffe die kühnsten optimistischen Erwartungen vor einem Jahr. Für die bewährte Erstellung des Haushalts dankte er wie die anderen Fraktionsredner:innen dem Leiter der Finanzverwaltung, Mag. Klaus Bösch. Ganz im Gegensatz dazu stelle sich im zweiten Pandemiejahr die Polarisierung und Radikalisierung in der Gesellschaft dar, die zu einer Gefahr für das friedliche, demokratische Zusammenleben geworden sei. Er appellierte an die Gemeindemandatar:innen, gemeinsam der Radikalisierung und Verrohung der Gesellschaft entgegenzuwirken: „Besinnen wir uns am Vorabend der zu erwartenden Omikron-Welle auf die Kraft des Zusammenhalts und eines konstruktiven Miteinanders.“ Dank sagte er allen Menschen, die sich für Lustenau engagieren, den Teams in den Seniorenhäusern und Pädagoginnen in den Kindergärten, und allen, die unter schwierigsten Coronabedingungen für das Wohl der Menschen arbeiten.

Aktive Bodenpolitik für starken Wirtschaftsstandort

Heitere von oben Sept 2021_©Lukas Hämmerle_Thomas Holzer (7) Mit seiner aktiven Bodenpolitik sichert sich Lustenau Zukunftschancen. Im neuen Betriebsgebiet Heitere finden Betriebe auf 15,3 ha frei verfügbaren Flächen beste Voraussetzungen für ihre Ansiedelung.

Die aktive Grundstückspolitik von Lustenau ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Gemeindeentwicklung, finanziell, aber auch strategisch. Nächstes Jahr werden insgesamt 8,7 Millionen Euro für Vermögensankäufe und wichtige Grundstücke aufgewendet. Das neue Betriebsgebiet Heitere eröffnet dem Wirtschaftsstandort Lustenau große Zukunftschancen, auf 15,3 ha frei verfügbaren Flächen – großteils im Besitz der Gemeinde, finden Unternehmen hier beste Voraussetzungen für ihre Ansiedelung mitten im Rheintal. Während mit der Firma Stanztech vor einigen Tagen der erste Betrieb seinen Standort in der Heitere bezogen hat, wird nächstes Jahr wird mit der Belastungsschüttung der Straßen begonnen. Für den Kauf von zwei Betriebsgrundstücken werden 1,5 Millionen Euro investiert.

Investitionen im Bildungsbereich und Lebensraum

Visualisierung Ostansicht ©ABERJUNG_kl

Einigkeit herrscht in der Gemeindepolitik, dass Bildungsprojekte höchste Priorität besitzen. Das größte Hochbauprojekt Lustenaus ist der Campus Rotkreuz, für den nächstes Jahr 8 Millionen veranschlagt sind – in dieser Bauetappe werden der Kindergarten, die Doppelturnhalle, die Produktionsküche für „Esskultur Lustenau“ und die Campus-Aula errichtet. Nachdem heuer im November der umgebaute und erweiterte Kindergarten Weiler bezogen werden konnte, geht es nächstes Jahr beim Kindergarten Brändle weiter: Hier steht die Dachsanierung an. Die Rheintalische Musikschule wird durch einen Lift barrierefrei gemacht. Bei der Mittelschule Hasenfeld wird ein Sportplatz für die Schüler:innen errichtet und für die Volksschule Hasenfeld werden Räumlichkeiten zur Schülerbetreuung geschaffen. Dass Lustenau ein junger Ort mit Wachstum ist, zeigt sich auch am steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen. Für den Bau eines weiteren Kindergartens im Mühlefeld wird 2022 ein Planungswettbewerb durchgeführt, budgetiert sind dafür 100.000,- Euro. Für das neue Zentrum für Jugend und Kultur, das „dô“ in der Dornbirner Straße 19, sind nächstes Jahr 300.000,- Euro budgetiert. Ebenfalls 300.000,- Euro werden für neue öffentliche Spielplätze in Bruggerwiesen und im Augarten aufgewendet.

2 Millionen für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung

Viele Jahre machten die Aufwendungen für die Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung den Löwenanteil der jährlichen Investitionen aus: Nächstes Jahr fließen knapp 2 Millionen Euro, großteils in die Fertigstellung des BA 38/Grütt-, Badloch- und Sandstraße und den Beginn des BA42/Lerchenfeld-, Wichner-, Neufeld-, Sandhof- und Quellenstraße sowie den Kanalkataster.

Mobilität: Radbrücke, Begegnungszone

Visualisierung©Studio Giorgio Masotti

Wo einst schon mal eine Brücke Lustenau und das schweizerische Au verband, soll künftig eine neue Fuß- und Radwegbrücke den Rhein überspannen. Heuer im April wurde dafür der Wettbewerbssieger für ein gekürt, nächstes Jahr geht es an die konkrete Planung. Dafür sind 500.000,- Euro budgetiert. Ein lang verfolgter Lückenschluss im Radwegenetz und wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit wird nächstes Jahr mit der neuen Radwegeverbindung Negrellistraße-Raiffeisenstraße realisiert. Zusammen mit einer Ampellösung über die Grindelstraße wird es für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen hier zu einer großen Verbesserung kommen. Ein Projekt, das letztes Jahr coronabedingt gestoppt und nun im nächsten Frühling begonnen wird, ist die Begegnungszone Maria-Theresien-Straße bei der Mittelschule Kirchdorf. 600.000,- Euro sind dafür vorgesehen, 70 % werden gefördert.

Sport

Ansicht Nachwuchsgebäude Wiesenrain

Auch im Sportbereich wurden letztes Jahr einige Projekte coronabedingt vorläufig gestoppt und werden nun nächstes Jahr realisiert. So wird am Sportplatz Wiesenrain nach den Plänen des Lustenauer Architekten Peter Muxel ein neues Umkleidegebäude errichtet: Kostenpunkt 850.000,- Euro, davon werden 50 % vom Land gefördert. Der Bocciaclub, der dem neuen Feuerwehrhaus weichen musste, erhält eine neue Anlage, dafür sind 150.000,- Euro budgetiert. Für die Generalsanierung des Reichshofstadions hat die Landesregierung kürzlich einstimmig die 50 %-Finanzierung in der Höhe von 8,4 Millionen Euro beschlossen, aufgeteilt auf vier jährliche Tranchen. Für weitere Planungsschritte des Stadions sind im Gemeindebudget nächstes Jahr 30.000,- Euro vorgesehen. Das Bauverfahren soll nächstes Jahr abgeschlossen werden, der Baubeginn soll 2023 erfolgen.

Eckdaten

Budgetsumme 92.500.700 Euro
Investitionen 17.737.400 Euro
Kauf von Vermögen 8.650.000 Euro
Total Investitionen/Vermögen 26.387.400 Euro
Überschuss lf Gebarung 6.360.800 Euro
Frei verfügbare Mittel 1.401.500 Euro
Gesamtschuldendienst netto 4.959.300 Euro
Gesamtverschuldung 83.244.300 Euro


Größte Investitionen
Campus Rotkreuz 8.000.000 Euro
Abwasserbeseitigung 1.100.000 Euro
Wasserversorgung 875.000 Euro
Sportplatz Wiesenrain 850.000 Euro
Begegnungszone MS Kirchdorf 630.000 Euro
Radweg Negrelli/Raiffeisenstr 600.000 Euro
Fahrradbrücke Lustenau-Au 500.000 Euro
Straßenbau/Radwege 494.000 Euro
Pfarrweg 7, Ausbau Tagescafé 440.000 Euro
Schulen/Kindergärten 428.900 Euro
Dornbirner Straße 19, „dô“ 300.000 Euro
Dachsanierung KIGA Brändle 114.000 Euro