News Lustenauer Bildungskonzept beschlossen 17. März 2014

33. Gemeindevertretungssitzung

Bei der Gemeindevertretungssitzung der Marktgemeinde Lustenau am 13. März wurde das neue Bildungskonzept beschlossen. Weiters standen Vergaben von Lieferungen und Leistungen für den Ausbau der Ortskanalisation und Umlegungsverfahren von Straßen auf der Tagesordnung. Die Sitzung stand unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister Walter Natter, der den erkrankten Bürgermeister Kurt Fischer vertrat.

Ausbau der Kanalisation

33. Gemeindevertretungssitzung Jahrhundertprojekt Kanalisation: Bei der Sitzung wurden die Baumeisterarbeiten im Bauabschnitt 55-2, Bereich Brändlestraße/Vorachstraße vergeben.

Einhellige Zustimmung gab es in der Sitzung für die Vergabe der Leistungen für die Kanalisierungsarbeiten im Bauabschnitt 55-2, Brändlestraße und Sägerstraße an die Götzner Firma Wilhelm & Mayer. Die Arbeiten umfassen Kanalanschluss, Wasserversorgung, Straßenbau und Straßenbeleuchtung um gesamt 1.253.000,- Euro.

Umlegung „Sägerstraße“, neue Verbindungsstraße

33. Gemeindevertretungssitzung Durch ein Umlegungsverfahren wird eine neue Verbindungsstraße zwischen Säger- und Feldkreuzstraße errichtet.

Einhellig zugestimmt wurde auch dem Umlegungsverfahren in der Sägerstraße. Durch Zusammenlegung und Neuordnung einiger Grundstücke werden nach dem Raumplanungsgesetz zweckmäßig gestaltete und sinnvoll erschlossene Baugrundstücke gebildet. Außerdem wird eine neue Verbindungsstraße zwischen Feldkreuz- und Sägerstraße errichtet. Die Kosten für die Errichtung der Verbindungs- und zwei weiterer Stichstraßen trägt die Gemeinde zusammen mit den Grundeigentümern im Umlegungsgebiet. Umweltreferentin Christine Vetter befürwortete das Verfahren, aber ein Wermutstropfen bleibe, in Form von zwei Stichstraßen (Sackgassen). Vizebürgermeister Walter Natter betonte, man habe mit den Anrainern gemeinsam eine vernünftige Lösung erarbeitet und habe bei dem Projekt Kompromisse eingehen müssen. Nicht beschlossen, sondern zur Bearbeitung an den Kulturausschuss delegiert wurde mit den Stimmen aller Fraktionen der Antrag zur Namensgebung der neuen Verbindungsstraße.

Bildungskonzept Lustenau beschlossen

33. Gemeindevertretungssitzung Die 33. Gemeindevertretungssitzung wurde von Vizebürgermeister Walter Natter geleitet.

Unter dem Tagesordnungspunkt 5 wurde das 2013 entstandene Bildungskonzept der Marktgemeinde genehmigt. Das Konzept wurde im vergangenen Jahr unter Begleitung des Experten Dr. Christian Schmid-Waldmann gemeinsam mit zahlreichen Vertretern der Lustenauer Bildungseinrichtungen, Politik und Verwaltung erarbeitet. Es soll als Grundlage und Leitlinie für die Arbeit in der vorschulischen, schulischen und außerschulischen Bildung dienen.

Vizebürgermeister Walter Natter zitierte aus dem Vorwort von Bürgermeister Kurt Fischer und Bildungsreferent Ernst Hagen: „Bildung ist ein Thema, das in seiner Entwicklung im engen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Veränderungen steht. Unsere Lebensumfelder sind im Wandel, die Familien werden immer kleiner, der Anteil der Alleinerziehenden größer und die Großeltern wohnen oft nicht mehr wie früher nebenan. Der Wunsch nach ganztägigen Schulformen und Betreuungsangeboten an Rand- und in Ferienzeiten wird uns deshalb in Zukunft als Gemeinde noch intensiv beschäftigen und fordern. Damit diesen Forderungen Rechnung getragen werden kann, strebt die Marktgemeinde Lustenau eine Bildungslandschaft an, in der vorschulische, schulische und außerschulische Einrichtungen gemeinsam, zielgerichtet und systematisch zusammen arbeiten. Das vorliegende Bildungskonzept stellt dafür einen wesentlichen Baustein dar und wird zukünftig in allen strategischen und operativen Belangen als Grundlage herangezogen.“

Breite Mitwirkung aller Bildungseinrichtungen

33. Gemeindevertretungssitzung Bildungsreferent Ernst Hagen präsentierte das Bildungskonzept der Marktgemeinde.

Bildungsreferent Ernst Hagen dankte den Verantwortlichen und Beteiligten für das erarbeitete Bildungskonzept. Die Grundstimmung bei der Entstehung sei bei allen sehr gut und unterstützend gewesen, man habe konstruktiv mitgearbeitet, sodass das Konzept in nicht einmal einem Jahr erarbeitet worden sei. Der Bildungsreferent: „In einer Zeit, in der Bildung einer intensiven Diskussion ausgesetzt ist, ist es notwendig, dass eine Gemeinde Leitlinien setzt, an denen sich die handelnden Personen bestmöglich orientieren können. Das Bildungskonzept setzt diese Leitplanken in der Lustenauer Bildungspolitik für die handelnden Personen, die ganz detaillierte Maßnahmenpläne daraus ableiten können.“

Bildung als roter Faden durch das ganze Leben

33. Gemeindevertretungssitzung Das beschlossene Bildungskonzept der Marktgemeinde dient als Leitlinie der Lustenauer Bildungspolitik. (Foto: Marcel Hagen, Studio 22)

Das Bildungskonzept gliedert sich in drei zentrale Bereiche, die vorschulische, die schulische Bildung und das generationenübergreifende Lernen. In jedem Bereich wurden viele Aspekte betrachtet und Visionen erarbeitet. Der Bildungsreferent führte ein paar Beispiele an, wie den bedarfsgerechten Ausbau für die Ganztagsbetreuung, die Ausweitung der Aufnahme von Dreijährigen in den Kindergarten oder die frühe Sprachförderung. Im schulischen Bereich ist die Schärfung des Profils der Volks- und Mittelschulen durch pädagogische Schwerpunkte avisiert, die Schaffung von campusähnlichen Strukturen, ein flächendeckendes Angebot von ganztägigen Schulformen verschränkt mit der Schülerbetreuung und die Integration von SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen an allen Schulstandorten. Beim generationsübergreifenden Lernen thematisiert das Bildungskonzept unter anderem die Ausweitung von Bibliothek, Galerie, Archiv und Musikschule zu niederschwelligen Begegnungsorten. Auch das bürgerschaftliche Engagement zur Förderung der Selbstorganisation wird im Bildungskonzept als Ziel definiert.

Claudia Niedermair von den Grünen bewertete das vorliegende Konzept positiv, es definiere ein klar konturiertes Bild vom Bildungsverständnis der Marktgemeinde Lustenau und decke sich mit den Bildungsvorstellungen der Grünen. Das Bildungskonzept bleibe aber wie schon das früher entstandene Kulturleitbild bei der klaren Definition von Maßnahmen zu schwammig und vage. Ihre Fraktion erwarte sich in einem nächsten Schritt klare Prioritätensetzung und die Festlegung von verbindlicheren Zielen als Orientierung für politische Entscheidungen. Walter Bösch von der SPÖ fasste ebenfalls zusammen, dass das Grundsatzpapier als Wegweiser für die künftige Bildungspolitik in die richtige Richtung weise, aber umfänglich durchaus noch ausbaufähig sei und vertieft werden sollte. Das Bildungskonzept wurde mehrheitlich mit 35:1 Gegenstimme (ÖVP) beschlossen.