News Lustenaus Straßenbeleuchtung wird modernisiert 3. Juli 2025
Eigentlich hat dieses überaus wichtige Projekt bereits 2023 begonnen, als erkannt wurde, dass die Straßenbeleuchtung einer der größten Stromverbraucher in der Gemeinde ist. Um das Einsparungspotential der Gesamtkosten von 50 bis 60 Prozent zu erreichen, soll deshalb bis Anfang des Jahres 2027 die Straßenbeleuchtung Lustenaus vollends mit „intelligenter LED-Technik“ ausgestattet sein.

© Lukas Hämmerle
„Als ich mich auf die Suche nach der Ursache machte, weshalb unsere Straßenbeleuchtung so viel Strom verschlingt, stellte ich fest, dass von den 2.800 Lichtpunkten in den letzten fünf bis sechs Jahren nur rund 700 Leuchten auf LED umgerüstet wurden“ erläutert der Projektverantwortliche, Marcus Engel von der Hochbauabteilung der Gemeinde Lustenau, der gemeinsam mit Tiefbauleiter Nicholas Hofer und Marcel Stenzel vom Bauhof Lustenau das Projekt umsetzt.
Beschränkte Möglichkeiten mit Natriumdampfleuchten
Aktuell sind zwar 855 Stück der Leuchten bereits auf LED erster Generation umgerüstet. Das volle Potenzial der LED-Technik ist aber noch nicht ausgeschöpft. „Früher war man der Ansicht, dass mit dem Austausch und Ersatz der Natriumdampfleuchten durch LED-Leuchtkörper mit ihrer längeren Lebensdauer die einfachste Lösung ist, um energiesparende Ergebnisse zu erzielen“, berichtet Tiefbauleiter Nicholas Hofer. „Bei den alten ‚Kofferleuchten‘ gibt es ein Vorschalt- und Zündgerät mit einem Natriumdampfleuchtmittel, das eine Zeit braucht, bis es überhaupt leuchtet. Eine der Komponenten kann immer wieder mal kaputtgehen und es können keine Schaltzeiten programmiert werden. Wir haben lediglich die Möglichkeit, die Beleuchtung ein- oder auszuschalten“, erklärt Marcus Engel, der auch Energiekoordinator der Gemeinde ist.
Potenzial der LED-Technologie ausschöpfen

© Lukas Hämmerle
Im Zuge dessen kam das Thema LED-Steuerung ins Spiel. „Marcus ist damals auf mich zugekommen und fragte, ob ich ihn dabei mit unseren GIS-Daten unterstützen kann. Das traf sich ganz gut, denn ich hatte gerade unsere Straßenzustände aufgenommen und Straßenkategorien erstellt. In weiterer Folge haben wir Kontakt mit Johannes Köb aufgenommen, der als Spezialist für Energie- und Lichtplanung gilt und uns hierbei beraten hat“, erläutert Tiefbauleiter Hofer. Es geht darum, einerseits das ganze Ortsgebiet auf LED-Technologie umzurüsten und die Lichtpunkte miteinander zu vernetzen, um sie andererseits unabhängig voneinander steuern zu können, damit das Licht dort leuchtet, wo es leuchten soll. Das bedeutet, dass die LED-Leuchten mit Sensoren ausgestattet werden und sich nicht nur an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen, sondern sich zudem bei Verkehrsaktivitäten aktivieren.
Es handelt sich daher auch um bewegungsgesteuertes Licht, das gezielt dann scheint, wenn sich Autos, Radfahrer oder Fußgänger nähern. „Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es ein sanftes Auf- und Abblenden der Leuchten sein wird, das von den Bürgerinnen und Bürgern kaum wahrgenommen wird. Also kein blitzendes Aufleuchten, sondern ein angenehmes Fading, das wir mit der Software konfigurieren können“, betont Marcus Engel. „Dieses Dimmen können wir dann auch in verschiedenen Bereichen unterschiedlich konfigurieren und zum Beispiel bei Notsituationen wie beim Hochwasserschutz definieren, dass wir am Rheindamm 100 Prozent Licht haben. Oder umgekehrt bei weniger frequentierten Privatstraßen, die Helligkeit auf ein Minimum reduzieren. Diese Möglichkeiten hatten wir vorhin nicht“, ergänzt Nicholas Hofer.
Weiterer Projektverlauf

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Im Herbst 2024 starteten die Umsetzungsarbeiten. Die Umrüstung selbst beginnt vom östlichen Ortsgebiet Richtung Westen. „Wir haben dort angefangen, wo es viele Straßenzüge mit vielen alten Leuchten gibt. Dort, wo viele Straßenverkehrsbewegungen sind und am meisten Einsparungspotential vorhanden ist. Um zu sehen, was sich bei den Lichtpunkten verändert hat, machen wir ein Vorher-Nachher-Bild mit identischen GPS-Daten. Derzeit befinden wir uns im Bereich Vorach – Feldkreuz – Am Neuner – Sägerstraße – Mühlefeldstraße – Mühlebach. Bis Anfang 2027 wollen wir das Projekt abschließen“, berichtet Engel.
Vorteile auf ganzer Linie

Es werden Einsparungen bis zu 60 Prozent der Kosten erzielt, die Amortisationszeit beträgt rund 5 Jahre. „Das heißt, das rentiert sich relativ schnell und wir machen hier einen unglaublich wichtigen Schritt, auch was das Energiesparen anbelangt“, freut sich Gemeinderat Simon Vetter, der unter anderem für Energiewirtschaft und Energieeffizienz zuständig ist. „Neben dem Energiesparpotenzial profitieren wir außerdem von einer beachtlichen Kostenersparnis. In weiterer Folge können wir die jährlichen Fixkosten in der Gemeinde erheblich senken. Das entlastet auch nachhaltig das Budget“, so Bürgermeister Patrick Wiedl. „Und schlussendlich bringt eine bessere Straßenbeleuchtung mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Speziell dann, wenn das Licht dann scheint, wenn es hell sein soll“, ergänzt Vizebürgermeister Martin Fitz, der zugleich für Hoch- und Tiefbau zuständig ist.