News Mediencamp 2017 – Prävention gegen Cyber-Mobbing 14. November 2017
In Lustenau ist es der Gemeinde, der Offenen Jugendarbeit und den Schulen ein großes Anliegen, Medienkompetenz und Cyber-Mobbingprävention verstärkt in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Rund 100 Lustenauer SchülerInnen der siebten Schulstufe nahmen zwischen 8. und 10. November am Pilotprojekt „Mediencamp 2017“ teil. Die Ergebnisse aus den Workshops wie Videos, Plakate oder ein Theaterstück wurden den Eltern, LehrerInnen und PolitikerInnen in einer Abschlusspräsentation vorgestellt.
Umgang mit Cyber-Mobbing
„Medien begleiten uns bereits von Kindheit an und sind allgegenwärtig vorhanden. Unseren Kindern und Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang damit beizubringen, liegt in den Händen der Eltern, der LehrerInnen, der JugendarbeiterInnen und der SchulsozialarbeiterInnen“, erläutert Projektleiterin und Jugendkoordinatorin Corinna Ebner-Trenker den Hintergrund des Mediencamps. Elektronische Kommunikationsmittel, wie Smartphone, Tablet und Computer bieten Kindern und Jugendlichen heutzutage einen einfachen Zugang zum World Wide Web und somit zu virtuellen Räumen, wie Social Media-Plattformen, in denen sie sich unkontrolliert bewegen können. Die Dynamik, die sich innerhalb der sozialen Netzwerke und Chats entwickelt, kann die jungen User schnell überfordern.
„Im Schutz der digitalen Anonymität sinkt die Hemmschwelle, andere zu beleidigen und zu beschimpfen, gleichzeitig erreichen Informationen schneller eine größere Empfängerzahl“, informiert Jugendreferentin Julia Bickel. „Werden Konflikte auf digitaler Ebene ausgetragen, kann dies leicht aus dem Ruder laufen und die Betroffenen stark belasten. Die Belastung durch Cyber-Mobbing kann zu sozialer Isolation, Stress, Leistungsabfall bis hin zu Suizid führen. Daher ist es umso wichtiger, dass das Thema in den Mittelpunkt gestellt wird, wie es während der Medientage der Fall war“, so Bickel.
Bewusstseinsbildung als Teil der Präventionsmaßnahmen
Dieser Problematik sind sich die Verantwortlichen der Gemeinde Lustenau, der Offenen Jugendarbeit und der Schulen bewusst. Es entstand das Pilotprojekt „Mediencamp 2017“. Gemeinsam mit weiteren KooperationspartnerInnen, wie der FH Vorarlberg, SUPRO (Werkstatt für Suchtprophylaxe), Radio Proton, der Bundespolizei und dem Brigitte Walk Theater befassten sich die Jugendlichen intensiv mit den Themen Medienkompetenz und Cyber-Mobbing. Begonnen wurden die Medientage mit Vorträgen von ExpertInnen der Bundespolizei und SUPRO, bei denen sie über die Gefahren und strafrechtlichen Folgen von Mobbing sowie die verschiedenen Arten von Sucht, insbesondere der Internetsucht, informierten.
Auseinandersetzung mit Themen
In Workshops mit den Themenschwerpunkten Video, Fotografie, Radio, Redaktion und Theater recherchierten die Jugendlichen und kreierten spannende Produkte. Die Radiobeiträge, Fotos, Zeitungsartikel, Plakate, Kurzfilme und ein Theaterstück präsentierten sie ihren Eltern, LehrerInnen und politischen Vertretern am Ende des letzten Tages. Diese Produkte sollen auch in den Schulen und in der Bevölkerung sichtbar gemacht werden, um auf die Thematik aufmerksam zu machen. „Ziel ist es, das Mediencamp regelmäßig zu wiederholen. Die Feedbacks der TeilnehmerInnen sind durchwegs positiv und zeigen, dass dadurch nicht nur die Medienkompetenz, sondern auch die Sozialkompetenz durch das Miteinander gefördert wird“, so Corinna Ebner-Trenker abschließend.