News Mehr Sicherheit, Platz und Komfort für die Menschen 8. September 2021

Tempo 30 und Verkehrsberuhigung im Wohnquartier durch Begegnungszonen und Fahrradstraßen: Lustenau hat sein Verkehrskonzept überarbeitet und rückt das Miteinander aller Verkehrsformen in den Mittelpunkt. Die Motive dafür sind mehr Aufenthaltsqualität für den Menschen durch mehr Sicherheit, ausreichend Platz und Komfort beim Radfahren und Zufußgehen. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik und Planung haben die geplanten Maßnahmen bei zwei Ortsteilgesprächen im Hasenfeld vorgestellt.

Foto 1 Ortsteilgespraeche-Hasefeld_©Miro Kuzmanovic (57) - Kopie Bei zwei Ortsteilgesprächen im Hasenfeld konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner einbringen und ein Bild von den Verkehrsplanungen machen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner rund um die Schulen, Kindergärten, Kirche und Seniorenhaus im Hasenfeld standen der Verkehrsberuhigung durchgehend positiv gegenüber. Sie waren eingeladen, ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge für ihr Wohnquartier einzubringen, die weiter in das Verkehrskonzept einfließen. So wurde vielfach der Wunsch nach mehr Grünraum, schattenspenden Bäumen und nach Sitzgelegenheiten geäußert. Auch die Barrierefreiheit auf den Straßen, parkende Autos und der zunehmende Verkehr rund um die Schulen und Kindergärten waren ein Thema. Diskutiert wurde auch, wie der Auto-Schleichverkehr verringert und unübersichtliche Querungen verbessert werden können.

„Uns ist wichtig, die Bevölkerung zu informieren und einzubinden, denn jene, die hier leben, kennen ihr Viertel mit all seinen Vorzügen und Schwachstellen am besten. Schon mit einfachen Mitteln können wir die Sicherheit und Aufenthaltsqualität auf der Straße wirkungsvoll verbessern“, sagt Mathias Blaser, Vorsitzender des Mobilitätsausschusses. „Dazu gehören flächendeckendes Tempo 30 in Lustenau mit Ausnahme der Landesstraßen und Hauptachsen, Begegnungszonen vor Schulen und im Zentrum, mehr Fahrradstraßen, durchgängige Rad- und Fußwege sowie gute Angebote von Bus, Bahn oder Carsharing. Alle Verkehrsarten werden berücksichtigt, wobei das Radfahren und Zufußgehen Priorität haben“, fassen Mathias Blaser und Verkehrsplaner Alexander Kuhn vom Büro Besch und Partner das Verkehrskonzept zusammen und machen es an den konkreten Maßnahmen im Hasenfeld fest.

Mehr Sicherheit für Kinder

Beispielsweise soll ein Minikreisverkehr die Kreuzung Reichenaustraße/Philipp-Krapf-Straße entschärfen und den Grenzverkehr einbremsen. Die Reichenaustraße und die Hasenfeldstraße werden zur Fahrradstraße und ein Geh- und Radweg soll vorbei an der Hannes-Grabher-Siedlung über die Raiffeisenstraße ins Zentrum führen. Der Pestalozziweg und die Hasenfeldstraße vor der Volks- und Mittelschule werden zu einer Begegnungszone umgestaltet. Besonders für Kinder soll so der Weg in die Schule und den Kindergarten sicherer gemacht werden.

Foto 3 20210614_MIK_54695 Fahrradstraßen wie in der Grüttstraße sollen in Lustenau weiter ausgebaut werden.
VS-Rheind_Begegungszone_16_©Marcel Hagen Mehr Sicherheit durch gegenseitige Rücksichtnahme und weniger Tempo in Lustenaus Begegnungszonen

Flächendeckend Tempo 30

Ein zentraler Punkt des überarbeiteten Verkehrskonzepts ist die Umsetzung von Tempo 30 in ganz Lustenau. „Weniger Tempo wirkt sich positiv auf die Verkehrssicherheit aus, reduziert die Umweltbelastung, kostet wenig und verbessert die Lebens- und Wohnqualität. Außerdem lässt es sich rasch umsetzen“, kündigt Mathias Blaser die Umsetzung für das Frühjahr 2022 an, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeindevorstands. „Damit wollen wir einen Teufelskreis durchbrechen: Je weniger Autos fahren und je langsamer sie unterwegs sind, umso sicherer fühlt man sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad und umso mehr verzichtet man auf das Auto.“ Ein gemeinsamer Planungs-, Tiefbau- und Mobilitätsausschuss sprach seine Empfehlung an den Gemeindevorstand zur Beschlussfassung des überarbeiteten Verkehrskonzepts aus.