News Mein soziales Jahr in Lustenau 19. November 2020
Lilian Haaga aus Deutschland absolviert zurzeit ein Europäisches Soziales Jahr bei der Offenen Jugendarbeit Lustenau (OJAL) und gibt uns einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag.
Wie hast du vom Europäischen Solidaritäts-Korps (ESK) erfahren?
Ich glaube, das erste Mal davon gehört habe ich in der Schule. Dort gibt es jedes Jahr einen sogenannten Zukunftstag, veranstaltet von der Agentur für Arbeit, an dem uns verschiedene Möglichkeiten vorgestellt werden, was wir nach dem Abschluss machen können. Ich war dann bei einem Beratungsgespräch, wo mir die verschiedenen Formen von Freiwilligendiensten im Ausland vorgestellt wurden und habe mich schlussendlich dazu entschieden, ein ESK zu machen.
Warum hast du dich für Österreich beziehungsweise für Vorarlberg entschieden?
Bei der Wahl meines Einsatzortes musste ich mich zuerst entscheiden, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Nachdem ich beschlossen hatte, mich in der Jugendarbeit zu engagieren, musste ich mich noch für ein Land entscheiden. Ich fand es ganz interessant, mal etwas von Österreich zu sehen, weil ich noch nie da war - dabei komme ich aus Baden-Württemberg, das ja an Österreich grenzt. Obwohl Österreich und Deutschland nebeneinander liegen und sich ziemlich ähnlich sind, konnte ich jetzt doch einige Unterschiede feststellen.
Was sind deine Aufgaben? Wie sieht deine Arbeitswoche aus?
Meine Arbeitswoche beginnt mit der Teamsitzung oder dem Bürovormittag. Dort besprechen wir meine Aufgaben für die aktuelle Woche und ich erledige anfallende Büroaufgaben. Am Donnerstagnachmittag findet immer der Mediennachmittag statt. Dort werden kleine Videos gedreht und Social Media Beiträge geplant und erstellt. Am Freitagvormittag begleite ich den Bildungsvormittag der Guten Geister. An den restlichen Nachmittagen arbeite ich im offenen Betrieb des Mädchencafés. Die Arbeit im und für das Mädchencafé ist meine Hauptaufgabe. Ich beschäftige mich dort mit den Mädchen und helfe bei der Vorbereitung und Planung des Programms mit. Wenn ein weiteres Paar Hände gebraucht wird, unterstütze ich das Team auch in den anderen Jugendhäusern.
Aufgrund des Lockdowns bin ich aktuell viel draußen in Lustenau unterwegs im Rahmen der mobilen Jugendarbeit. Es macht wirklich Spaß, mit den Fahrrädern durch die Gemeinde zu fahren und die Kinder und Jugendlichen, die man dabei trifft, kennenzulernen und auf sie zuzugehen.
Gefällt es dir, hier zu arbeiten? Was ist dein Eindruck nach den ersten Monaten?
Mein erster Gesamteindruck ist bisher sehr gut. Klar hat sich noch nicht alles perfekt eingespielt, gerade auch mit der aktuellen Corona-Situation. Ich bin aber guter Dinge für die nächsten Monate. Ich freue mich schon darauf, im neuen Jahr mal ein eigenes Projekt durchzuführen und noch mehr ins Team hineinzuwachsen. Ich wurde von allen herzlich aufgenommen, und mir wird auch schon sehr viel zugetraut. Die Freizeitaktivitäten vom aha, die von ehemaligen Freiwilligen aus der Gegend organisiert werden, gefallen mir auch sehr gut und tragen dazu bei, dass ich mich hier schon zuhause fühle.
Weißt du schon, wie es nach dem ESK weiter gehen soll?
Bisher weiß ich noch nicht, was ich danach mache, es ist noch alles offen. Falls es mir aber weiterhin so gut gefällt, kann ich mir vorstellen, einen Berufsweg in der Jugendarbeit einzuschlagen.