News Naturjuwel Gsieg – Obere Mähder feiert 30 Jahr-Jubiläum 26. August 2019

Abb 03 Obere Mähder_c)UMG

Das Naturschutzgebiet Gsieg – Obere Mähder ist ein einzigartiges Refugium im Herzen der dichter werdenden Rheintalstadt. Mit vereinten Kräften gelang es, am 27. April 1989 diesen Rest einer jahrhundertealten Kulturlandschaft unter Schutz zu stellen. Die großflächigen Streuewiesen bieten einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere und sind gleichzeitig ein wertvoller Wasserspeicher im unteren Rheintal. Am 1. September 2019 laden die Marktgemeinde Lustenau und die Vorarlberger Landesregierung ein, dieses besondere Jubiläum mit einem informativen Programm am Gutshof Heidensand gemeinsam zu feiern.

Vor 30 Jahren wurde mit den beiden Teilflächen „Gsieg“ und „Obere Mähder“ eines der größten und vielfältigsten Flachmoore im Alpenrheintal unter Schutz gestellt. Die reiche Naturausstattung war ausschlaggebend, dass dieses 73 Hektar große Juwel im Jahr 2003 als Natura 2000- bzw. Europaschutzgebiet ausgewählt wurde und so Bestandteil eines europaweiten Netzwerkes zur Erhaltung der Artenvielfalt (Biodiversität) geworden ist.

Heimat für selten gewordene Tiere

Abb 24 Helm-Azurjungfer_c)UMG Die Schaffung eines passenden Lebensraumes für die seltenste Libellenart Vorarlbergs, die Helm-Azurjungfer, stand bei der Renaturierung des Landgrabens im Frühjahr 2019 im Vordergrund.
Abb 23 Kammmolch_c)UMG Der Kammmolch, der mit seinem gezackten Rückenkamm wie ein kleiner Wasserdrache aussieht, ist in den Teichen der Seelache noch gut vertreten.

Moore für den Hochwasser- und Klimaschutz

Die Streuewiesen bieten nicht nur zahlreichen spezialisierten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, sondern sie spielen mit ihrer großartigen Fähigkeit, Wasser zu speichern, auch eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt und den Hochwasserschutz im Rheintal. Moore speichern auf insgesamt nur drei Prozent der Erdoberfläche rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs und sind daher auch für den Klimaschutz von größter Bedeutung.

Grenzenlose Zusammenarbeit

Gsieg Europaschutzgebiet Gsieg

Es ist zweifellos beispielhaft, dass nicht nur im Schutzgebiet selbst mittlerweile 98 Prozent der Grünflächen naturnah ohne Düngung bewirtschaftet werden, sondern auch in den angrenzenden Schweizer Rieden großzügige Biotopgestaltungen und Grabenabflachungen durchgeführt und dadurch über 16 Kilometer steile Gräben als Todesfallen für Kleintiere entschärft werden konnten.

Landschaftsentwicklung der Zukunft

Auch im restlichen Lustenauer Ried bemüht sich die Marktgemeinde Lustenau, die unterschiedlichen Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz, Erholungssuchenden und anderen Nutzergruppen anhand eines Landschaftsentwicklungskonzeptes (LEK) zu berücksichtigen und die Riedlandschaft möglichst für alle Ansprüche positiv weiterzuentwickeln.

Einladung zu Festprogramm

Irisblüte Obere Mähder_c) UMG In voller Pracht blüht die Irisblühte im Gebiet Obere Mähder.

Wir alle profitieren von der guten Partnerschaft zwischen den Grundbesitzern, den Ortsgemeinden Widnau und Schmitter und den Landwirten, die einmal im Jahr die Streue abernten sowie den verschiedenen Akteuren im Naturschutz, die sich mit großem Einsatz um die Betreuung des Europaschutzgebietes kümmern: Ihnen allen gebührt ein großer Dank an diesem Festtag. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Kurt Fischer und Landesrat Johannes Rauch stehen ein informativer Rundgang durch Acker & Flur sowie die Präsentation der neuen Gebietsbroschüre und eines „Riadheftli“ von Kindern für Kinder auf dem Programm. Danach gibt es zum gemütlichen Ausklang Suppe, Käsdönnola, eine Gemüseüberraschung und Kuchen sowie Getränke zu familienfreundlichen Preisen!

30 Jahre Gsieg – Obere Mähder

Sonntag, 1. September 2019, 9.30 – 14 Uhr
Gutshof Heidensand

  • 9.30 Uhr, Begrüßung
  • 10.00 – 11.30 Uhr, Rundgang in Acker & Flur
  • 11.30 – 12.00 Uhr, Präsentation neuer Gebietsinformationen
  • 12.00 – 14.00 Uhr, Gedankenaustausch und Ausklang mit Speis und Trank aus der Region von der sozialen Hoflandwirtschaft INTEGRA
  1. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt.
  2. Bitte kommen Sie umweltfreundlich mit dem Fahrrad oder per Bus und zu Fuß (Bushaltestelle Schmitter)
  3. Weiterführende Informationen zum Schutzgebiet:
    www.lustenau.at/naturschutz
    www.naturvielfalt.at
    www.riadheftli.at