News Neubau des Feuerwehrhauses beschlossen 4. Oktober 2013

Bei der letzten Gemeindevertretungssitzung am Donnerstag, den 3. Oktober, brachte Bürgermeister Dr. Kurt Fischer die Mittelfristige Finanzplanung der Marktgemeinde für die Jahre 2014 bis 2018 zur Kenntnis. Außerdem wurde einhellig der Grundsatzbeschluss zum Neubau des Feuerwehrhauses in der Neudorfstraße gefasst.
Finanzielle Spielräume durch hohe Kommunalsteuereinnahmen

Bürgermeister Kurt Fischer bedankte sich eingangs wie die anderen Fraktionssprecher beim Leiter der Finanzabteilung, Mag. Klaus Bösch für dessen profunde Erstellung der mittelfristigen Finanzplanung. Die jährliche Aktualisierung der prognostizierten Eckdaten und Prioritätensetzung sei mittlerweile zu einer fixen Größe im Finanzjahr der Gemeinde und verantwortungsvollen Umgang mit den Steuergeldern der Lustenauer Bürgern geworden. Fischer brachte erneut erfreuliche Zahlen vor: „Die mittelfristige Finanzplanung weist auch für die kommenden Jahre beachtliche Spielräume für Investitionen auf, das liegt auch an der positiven Entwicklung bei der Kommunalsteuer. Mit 5,3 % hatten wir 2012 die höchste Steigerung der Kommunalsteuer seit 10 Jahren (!). Und auch bei den Etragsanteilen des Bundes, - immerhin 50 % der laufenden Einnahmen – können wir von einer jährlichen Steigerung von 4 % ausgehen.“ Bei den laufenden Ausgaben fielen vor allem die zunehmenden Aufwendungen und Tansferzahlungen im Sozial- und Gesundheitsbereich ins Gewicht, eine Herausforderung, der sich die Gemeinde angesichts der demografischen Entwicklung stellen müsse.
Erfreuliche frei verfügbare Mittel für Investitionen in den Wirtschaftsstandort
Die frei verfügbaren Mittel der Gemeinde sollten sich in den nächsten fünf Jahren zwischen 5,2 und 5,9 Mio Euro bewegen, dadurch könne Lustenau weiterhin auf einen hohen Niveau Invesitionen tätigen: „Damit können wir der regionalen und lokalen Wirtschaft wichtige Impulse geben und tatkräftig in die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Lustenau investieren. Das ist ein positiver Kreislauf, weil sich dann die Kommunalsteuer wiederum positiv im Gemeindehaushalt niederschlägt.“
Prioritätensetzung bei Projekten unabdingbar
Trotz der erfreulichen finanziellen Lage überschreite die Fülle der Projekte die finanziellen Möglichkeiten, es gelte klare Prioritäten zu setzen und längerfristige Planungshorizonte als Maßstab anzusetzen.
Hauptinvestitionen Wirtschaft, Bildung und Sicherheit
In der mittelfristigen Finanzplanung sind der Neubau des Feuerwehrhauses, Investitionen in den Wirtschaftsstandort und im Bildungsbereich die Hauptbrocken. Die Bildungsprojekte Kindergarten Brändle, Volksschule Rheindorf und insbesondere Bildungscampus Rotkreuz mit der sanierungsbedürftigen Volksschule hätten höchste Priorität. Der Bürgermeister brachte deshalb auch einen Antrag während seinem Beitrag vor: Diese Planungsprozesse seien unverzüglich anzugehen, die finanziellen Grundlagen dafür seien durch eine klare Priorisierung vor anderen Projekten zu schaffen.
Großinvestition am Campus Rotkreuz vorziehen

Die anderen Fraktionen Grüne, SPÖ und FPÖ zeigten sich mit der mittelfristigen Finanzplanung d’accord und zufrieden, nicht jedoch mit dem prognostizierten Zeitplan für den Bildungscampus Rotkreuz (sanierungsbedürftige Volksschule/KIGA und SPZ). Diese Investitionen im Bildungsbereich müsse unverzüglicher umgesetzt und auch in der mittelfristigen Finanzplanung dementsprechend abgebildet werden. Gemeinderätin Christine Vetter (Grüne): „Die Volksschule Rotkreuz, einst ein Prachtbau, ist den heutigen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Als Zeichen an die Schüler, Lehrer und Eltern dort erwarten wir uns einen Baustart für 2016, nicht erst für 2018.“ Martin Fitz von der FPÖ konkretisierte, dass auch die Projektgruppe „Campus Rotkreuz“ festgehalten habe, dass der Baustart im Rotkreuz deutlich früher stattfinden könne.
Grob geschätzt wird diese Großinvestition mit Machbarkeitsstudie über Neubau oder Sanierung der Volksschule, Architektenwettbewerb, Feinplanung und Bau rund mit rund 13 Mio Euro angesetzt. Christoph Naier von der SPÖ sprach sich für einen Neubau der Volksschule Rotkreuz am selben Ort aus. Die jetzige Kubatur der Volksschule entspreche den völlig geänderten Erfordernissen an eine heutige Schule (Ganztagsschule, etc) in keiner Weise. Man solle den Schritt wagen, vor allem den Zeitrahmen straffen und den Baubeginn auf 2016 vorziehen. Bürgermeister Fischer stellte daraufhin seinen ursprünglichen Antrag in abgeänderter Form zur Beschlussfassung: Die in der mittelfristigen Finanzplanung abgebildeten Bildungsprojekte hätten höchste Priorität und seien mit Hochdruck voranzutreiben. Die entsprechenden Grundlagen seien zu schaffen und in der mittelfristigen Finanzplanung abzubilden, für den Campus Rotkreuz schon ab 2016. Der Antrag des Bürgermeisters wurde einhellig angenommen, die mittelfristige Finanzplanung einhellig zur Kenntnis genommen.
Meilenstein für Sicherheit: Neues Feuerwehrhaus

Bei der Sitzung stand außerdem ein Meilenstein für die Sicherheit in unserer Gemeinde zur Beschlussfassung. An der Neudorfstraße bei der HAK wird ein neues Feuerwehrhaus errichtet. Das Feuerwehrhaus in der Staldenstraße ist für die 150-Personen starke Lustenauer Feuerwehr mittlerweile viel zu klein und entspricht in vielen Punkten nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne Feuerwehr. Eine Projektgruppe aus Vertretern der Gemeinde, Feuerwehr und externen Fachleuten hat in den letzten Monaten dazu ein Raum- und Funktionsprogramm mit Kostenrahmen und Architektenwettbewerb erstellt. Beim Bau des Feuerwehrhauses wird angesichts der Größe des Projekts ein offener Architektenwettbewerb durchgeführt. Hochbaureferent Vizebürgermeister Walter Natter stellte einen ausformulierten Zusatzantrag mit einer Obergrenze für die Baukosten und Raumprogramm an die Architekten zur Diskussion. Den weiterführenden Antrag der Grünen, das Raumprogramm des Bauprojekts noch einmal mit den Fraktionen auf Einsparpotenziale hin durchgehen zu wollen, zog Mag. Thomas Mittelberger nach einer intensiven Diskussion und zwei Abstimmungsgängen wieder zurück. Der ursprüngliche Antrag zum Neubau des Feuerwehrhauses, wie von Vizebürgermeister Walter Natter vorgeschlagen, wurde einhellig angenommen.
Fragen zum Reichshofstadion und ZIMA-Projekt
Unter Allfälliges wurde die in den Medien lancierte Fußballstadion-Diskussion thematisiert. Nicole Hosp von der FPÖ erkundigte sich nach dem Stand des von der Gemeinde beauftragten Nutzungs- und Betriebskonzepts. Das Projektteam rund um ZIMA hat zwei Standorte für ein mögliches neues Fußballstadion visualisiert, im östlichen Millennium Park und im neuen Betriebsgebiet Heitere. Das Schweizwe Planungsbüro Metron, das gegenwärtig mit einem Konzept für den Fußballnachwuchs in Lustenau beauftragt ist, soll die ZIMA-Vorschläge ebenfalls prüfen, so der Bürgermeister. Er wolle offen kommunizieren, wenn man ihm die Frage stelle, was im Fußball in Lustenau sei: „Man kann in den Fragen FC-Stadion, Reichshofstadion, Nachwuchstrainingsplätze nicht nichts tun, wir müssen Lösungen finden.“ Man stehe aber dazu, dass über die mittelfristige Finanzplanung ein neues Stadion nicht finanzierbar sei.