News Präsentation der Ergebnisse der Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung 14. Oktober 2016
Am Donnerstag, 11. Oktober wurden von Dr. Roland Murauer die Detailergebnisse für Lustenau der Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung der CIMA Österreich vorgestellt. Der Einladung sind interessierte UnternehmerInnen der Marktgemeinde gefolgt und rege Diskussionen sorgten für einen spannenden Abend.
Die als „CIMA-Studie“ bekannte landesweite Untersuchung wurde bereits zum dritten Mal im Auftrag des Land Vorarlberg, der Wirtschaftskammer sowie der definierten Zentralorte in Auftrag gegeben. Lustenau ist seit Beginn an einer der Zentralorte und somit liegen gute Vergleichswerte über die letzten 15 Jahre vor. Die Rahmenbedingungen für die Handelsstrukturen in der Gemeinde sind sehr gut. Neben einer überdurchschnittlichen Bevölkerungsentwicklung – sowohl in der Vergangenheit wie auch in der nahen Zukunft – ist die Bevölkerung auch überdurchschnittlich zahlungskräftig. Somit stehen den Lustenauer Haushalten insgesamt 113 Mio € für Einkäufe zur Verfügung.
Sehr gute Werte bei kurzfristigen Gütern
Die Kaufkraftbindung bei kurzfristigen Bedarfsgütern weist einen sehr guten Wert aus – was auch bedeutet, dass die Nahversorgung gesichert ist. Über alle Warengruppen hinweg ist die Eigenbindung im Vergleich zur letzten Studie 2009 allerdings etwas zurückgegangen, was vor allem auf die starke Konkurrenz des Online-Handels zurückzuführen ist. Die Lustenauer Einzugsgebiete, also die Haushalte von außerhalb die in Lustenau einkaufen, sind weitestgehend stabil. Erfreulich ist, dass mit den Schweizer Grenzgemeinden eine kaufkräftige Marktrandzone entstanden ist, die für beachtlichen Zufluss in den Handel sorgt.
Online als große Herausforderung
Bereits 6% der Lustenauer Kaufkraft fließt in den Online-Handel. Und die Tendenz ist österreichweit steigend. Es wird prognostiziert, dass bis 2030 20-30% der Handelsumsätze im Internet getätigt werden. Deshalb empfiehlt der Studienautor dem Handel in Vorarlberg sich „Internet-Fit“ zu machen – gerade von der Sparte Buchhandel könne einiges gelernt werden, wie auf die neue Konkurrenzsituation reagiert werden kann. Aktuell weist Lustenau eine sehr hohe Flächenproduktivität auf, die insgesamt über dem landesweiten Durchschnitt liegt. Das wiederum lässt auf eine interessante und funktionale Struktur für die lokalen Händler schließen. „Gut sortierte Einzelhandelsstandorte, die gut vernetzt sind mit Gastronomie, Kultur- und Sporteinrichtungen, werden auch in Zukunft funktionieren“, erklärt Roland Murauer.
Bewertung durch Kunden und Experten
Im Zuge der Erhebung wurden auch Konsumenten befragt, die regelmäßig in Lustenau einkaufen. Diese beurteilen die Struktur und das Angebot durchwegs mit guten Noten und somit landet Lustenau im Mittelfeld im Vergleich mit den anderen Vorarlberger Handelsstandorten. Auch die Einschätzung der Experten beim City-Qualitäts-Check fällt gut aus. Auch wenn der Branchenmix nicht überragend ist – beim Städtebau wie bei der Verkehrsinfrastruktur werden die „Hausaufgaben“ durch die Gemeinde gemacht.
Empfehlungen der CIMA
Die Gutachter der CIMA Österreich haben für das Land Vorarlberg insgesamt und für die Marktgemeinde Lustenau einige Empfehlungen ausgesprochen. So werden Anpassungen in der Raumplanung, der Wirtschaftspolitik wie auch Initiativen im Bereich Interessenspolitik empfohlen. Für Lustenau konkret spricht sich der Experte für eine verstärkte Ansprache der Kunden im Schweizer Grenzraum, einen Immobilien-Masterplan sowie für eine lokale Franchise-Offensive aus. Ebenso legte er den handelnden Personen ein Maßnahmenpaket rund um die „online-fitness“ des lokalen Handels ans Herz.
Die Ergebnisse sind unter www.lustenau.at/marketing abrufbar. Für weitere Informationen können sich Interessierte gerne an Lustenau Marketing (marketing@lustenau.at) wenden.