News Spatenstich für den Bau der Biomasse-Fernwärme Lustenau 8. Juli 2025
Am Dienstag, den 8. Juli, fand der Spatenstich für die neue Biomasse-Fernwärmeversorgung in Lustenau statt. Die Kelag Energie & Wärme wird rund 28 Millionen Euro in das Biomasseheizwerk und in das Fernwärmeleitungssystem investierten und im Endausbau über ein 17 km langes Netz rund 22 Millionen Kilowattstunden Fernwärme pro Jahr an Privatkunden, Unternehmen, die Gemeinde sowie an Wohnbaugesellschaften liefern. Im Herbst 2026 wird die Biofernwärme Lustenau in Betrieb gehen.

©Miro Kuzmanovic
Lokale Partnerschaft für grüne Wärme
„Unsere Zeit ist reif für grüne Energie“, sagt Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme. „Wir bauen in Lustenau eine grüne Infrastruktur für die nächsten 50 Jahre.“ Die grüne Fernwärme wird in Lustenau pro Jahr das Verbrennen von umgerechnet rund 2,5 Millionen Liter Heizöl ersparen und so einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Melcher: „Wir bringen das Know-how im Fernwärmegeschäft mit, gehen aber eine lokale Partnerschaft ein. Sowohl die Biomassebeschaffung als auch den Betrieb des Heizwerkes übernimmt das Lustenauer Unternehmen Rauch LFL GmbH.“

©Gemeinde Lustenau
Unabhängige und sichere Energieversorgung
“Wir wollen Lustenau Schritt für Schritt unabhängiger von importierter Energie machen und mehr heimischen, saubere Energie aus Sonne und Biomasse hier bei uns vor Ort produzieren. Das ist gut fürs Klima, sichert Arbeitsplätze und stärkt unsere Wirtschaft. Die Fernwärme spielt dabei eine zentrale Rolle – sie bringt klimafreundliche Wärme direkt in unsere Häuser“, betont Bürgermeister Patrick Wiedl. Wie vielerorts sind auch in Lustenau Öl und Gas die dominierenden Energieträger, nur etwa ein Zehntel des gesamten Energieverbrauchs im Ort stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Das soll sich ändern. „Wir arbeiten daran, unser gesamtes Energiesystem auf neue Beine zu stellen. Dafür bauen wir die Photovoltaikanlagen auf den Dächern massiv aus und forcieren den Ausbau der Biomasse-Fernwärme“, unterstreicht Klimaschutzgemeinderat Simon Vetter. Rund 200 Gebäude werden im Erstausbau mit Bio-Fernwärme beliefert, darunter 20 öffentliche Gebäude, die am Fernwärmenetz liegen – etwa das Reichshofstadion, der Campus Rotkreuz, die Mittelschule Rheindorf, das Rathaus und der Reichshofsaal, die Volks-, und Mittelschule sowie der Kindergarten Hasenfeld oder die beiden Seniorenhäuser Hasenfeld und Schützengarten.
„Dass bei diesem bedeutenden Bauvorhaben regionale Baufirmen zum Zug gekommen sind, ist ganz im Sinne der Gemeinde. So bleibt die Wertschöpfung in der Region. Wir werden eng mit den ausführenden Unternehmen zusammenarbeiten und die Anwohner regelmäßig informieren, um die Bauarbeiten so verträglich wie möglich zu halten“, betont Hoch- und Tiefbaugemeinderat Vizebürgermeister Martin Fitz.
Modernstes Biomasseheizwerk der Kelag Energie & Wärme
In Lustenau verwirklicht die Kelag Energie & Wärme ein innovatives Projekt für das modernste Biomasse-Heizwerk, wie die Projektverantwortlichen versichern. Im Heizwerk wird ein Biomassekessel mit einer Leistung von fünf Megawatt eingebaut. Zusätzlich wird eine Rauchgaskondensation kombiniert mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe installiert. So kann auch die Wärme in den Abgasen Wärme genutzt werden, das erhöht den Gesamtnutzungsgrad und macht Anlage besonders effizient. Im Sommer übernimmt eine Luftwärmepumpe die Wärmeversorgung der Kundinnen und Kunden. Als Ausfallsreserve wird ein Erdgaskessel installiert. Bevor ein neues Fernwärmesystem gebaut werden kann, sind jahrelange Vorarbeiten notwendig. Die erste Idee für die grüne Fernwärme in der viertgrößten Gemeinde in Vorarlberg gab es bereits im Jahr 2018. „Das zeigt einerseits die Komplexität der Herausforderungen, andererseits ist das System gegenüber den ersten Überlegungen deutlich gewachsen“, betont Melcher. „Im Oktober 2026 werden wir die ersten Kunden in Lustenau mit grüner Fernwärme beliefern.“

©Miro Kuzmanovic

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Regionale Wertschöpfung
Landesrat Daniel Allgäuer betonte beim Spatenstich die regionale Bedeutung des Vorhabens. „Mit der Umsetzung dieses Projektes trägt die Kelag Energie & Wärme dazu bei, die Zielsetzung unseres Landes - bis 2050 energieautonom zu werden - aktiv zu unterstützen. Es ist erfreulich, dass dadurch Wertschöpfung und Arbeitsplätze in unserem Land geschaffen werden!“ In Lustenau hat die Kelag Energie & Wärme ihren Vorarlberger Standort eingerichtet. Die Kelag Energie & Wärme ist der größte Anbieter von Fernwärme auf der Basis von industrieller Abwärme und Biomasse in Österreich. Adolf Melcher ist zuversichtlich, in Lustenau die dritte Rasenheizung in Österreich beliefern zu können. „Schon heute werden die Stadien in Hartberg und in Wolfsberg von uns mit grüner Fernwärme beliefert. Diese Dienstleistung möchten wir in Zukunft auch für das Stadion des SC Austria Lustenau erbringen.“
Spatenstich für Biomasse-Fernwärme Lustenau
- Spatenstich: 8. Juli 2025
- Investitionen Kelag Energie & Wärme: 28 Mio. Euro
- Hausanschlüsse: 200 im Erstausbau
- Trassenlänge: 17 km
- Beginn der Wärmelieferung: Herbst 2026