Spatenstich für die neue Trinkwasserversorgung Lustenaus 30. Oktober 2025
In der Marktgemeinde Lustenau steht ein Jahrhundertprojekt in den Startlöchern: Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi erfordert den Bau neuer Trinkwasserbrunnen für Lustenau. Die ersten Probebohrungen dafür erfolgten bereits im Jahr 2015, aber mit dem feierlichen Spatenstich am 24. Oktober freuten sich nun alle Projektbeteiligten, den Baubeginn der fünf neuen Trinkwasserbrunnen offiziell starten zu können. Das Großbauprojekt ist für die Region sowohl technisch als auch für die Trinkwasserversorgungssicherheit bis ins Jahr 2100 von höchster Bedeutung.
 
                                    © Miro Kuzmanovic
Ein Meilenstein für die Wasserversorgung
Lothar Isele, Leiter des Wasserwerks Lustenau, der das Projekt federführend betreut, spricht von einem neuen Kapitel in der Geschichte der Wasserversorgung Lustenaus. Im Norden der Gemeinde – genauer gesagt nördlich der Zollbrücke Lustenau-Au – entsteht ein neues Brunnenfeld mit fünf leistungsstarken Großvertikalfilterbrunnen. „Diese Brunnen fördern das Wasser direkt aus dem Untergrund und transportieren es über eine neue Leitung entlang der Dammstraße bis zum Wasserwerk in der Augartenstraße“, erklärt Isele. Dort entsteht auch ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts: ein neuer Tiefbehälter, der als Puffer und Spitzenlastausgleich dient und die Effizienz der Wasserpumpen sicherstellt.
Baustart: Oktober 2025 – erste Arbeiten im sensiblen Rheinvorland
Die ersten Arbeiten starteten bereits im Rheinvorland, wo aufgrund ökologischer Auflagen nur während der Niederwasserperiode im Winter gearbeitet werden darf. Dafür wird dort zuerst eine Baustraße errichtet, um den Zugang für das schwere Bohrgerät zu ermöglichen. Gleichzeitig startet die sogenannte Damm-Durchpressung, also die Herstellung einer unterirdischen Verbindung für Leitungen durch den Hochwasserschutzdamm. Diese Phase ist technisch besonders anspruchsvoll: „Wir verlegen dabei ein großes Stahlrohr durch den Damm, um nicht nur Wasserleitungen, sondern auch Strom und andere Versorgungsleitungen durchzuführen“, berichtet Lothar Isele.
Größerer Trinkwasserspeicher und Infrastrukturmodernisierung
 
                                © Miro Kuzmanovic
Ein zentrales Element ist der neue Tiefbehälter in der Augartenstraße mit deutlich größerem Volumen. Während der bestehende Trinkwasserspeicher etwa 300 Kubikmeter fasst, wird der neue Behälter rund 3.000 Kubikmeter Trinkwasser speichern können. Zudem nutzt die Gemeinde die Gelegenheit, um im Zuge der Bauarbeiten auch die bestehende Regenwasserinfrastruktur zu erneuern – besonders in den Bereichen rund um die Damm-, Rhein- und Blumenaustraße. Die Koordination dieser Maßnahmen übernimmt die Tiefbauabteilung unter der Leitung von DI Nicholas Hofer.
Fördermittel und politischer Schulterschluss
Ein Projekt dieser Größenordnung wäre ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich. Die Gesamtkosten tragen Bund, Land, IRR und Gemeinden gemeinsam. Alle notwendigen Förderzusagen des Landes und der offizielle Wasserrechtsbescheid liegen vor, weshalb wir jetzt starten,“ erläutert Isele zufrieden. Bürgermeister Patrick Wiedl und der ressortzuständige Vizebürgermeister Martin Fitz freuten sich ebenso: „Mit dem heutigen Spatenstich sichern wir Lustenaus Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser für die Zukunft – ein bedeutendes Projekt für unsere Gemeinde und kommende Generationen. Wasser ist unser wertvollstes Gut, das uns eine Lebensqualität verschafft, die wir gemeinsam bewahren.“ Auch der Gemeindevorstand steht geschlossen hinter diesem so wichtigen Projekt. Für das Land Vorarlberg war der Spatenstich ebenfalls ein wichtiger Meilenstein: „Mit diesem Projekt schaffen wir Verlässlichkeit für Generationen. Die Menschen in unserem Land können sich darauf verlassen, dass Trinkwasser jederzeit in bester Qualität und ausreichender Menge verfügbar ist. Nur im Schulterschluss gelingt der Fortschritt, den wir sowohl für die Trinkwasserversorgung als auch für den Hochwasserschutz im Rahmen von Rhesi brauchen“, betonte Landesrat Christian Gantner.
Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung der Bevölkerung
Auch die Bevölkerung Lustenaus soll von Beginn an in das Großbauprojekt eingebunden werden. So wird die Gemeinde den Baufortschritt transparent kommunizieren, unter anderem durch Videoaufnahmen, die zukünftig bei Führungen im Wasserwerk gezeigt werden sollen. Auch ein Ausstellungselement im alten Pumpwerk steht zur Diskussion. „Wir wollen jedenfalls der Bevölkerung zeigen, was hier geleistet wird und dass diese Investition langfristig unsere Trinkwasserversorgung sichert“, betont Isele.
Fazit: Ein Projekt mit Weitblick
 
                        
                Mit dem Neubau der Trinkwasserversorgung setzt Lustenau auf Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und technische Modernität. Das Projekt ist nicht nur ein infrastrukturelles Großbauvorhaben, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Gemeinden frühzeitig auf einen größeren Wasserbedarf, Klimawandel und alternde Systeme reagieren können. „Der Neubau der Trinkwasserbrunnen Lustenau ist auch ein Erfolg der guten Zusammenarbeit des Hochwasserschutzprojektes Rhesi mit den Trinkwasserversorgern entlang des Rheins. Es ist das erste Bauprojekt, das über den vierten Staatsvertrag mitfinanziert wird und ist somit für das Hochwasserschutzprojekt ein wichtiger Meilenstein“, ist sich auch Rhesi-Projektleiter DI Markus Mähr sicher.
Zeitplan bis 2029
Ein ambitionierter Zeitplan, starke Partner und eine durchdachte Finanzierung legen den Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzung bis zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2028.
- 2025/2026: Bau der Brunnen und erste Damm-Durchpressung.
- 2026/2027: Bau des Leitungsnetzes vom Brunnenfeld zum Tiefbehälter.
- 2027: Erneuerung der Hauptwasserleitung entlang der Rheinstraße.
- 2028: Erneuerung der Leitung in der Blumenau.
- Ende 2028/Anfang 2029: Komplette Inbetriebnahme des neuen Systems.
Mehr Bilder vom Spatenstich
 
                                        © Miro Kuzmanovic
 
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