News „Wem gehört das Bödele?“ Erinnerungsstücke gesucht! 30. April 2019

© Edith Hämmerle/Alpenverein
Nicht nur die Dornbirner, auch viele Lustenauerinnen und Lustenauer schätzen das Bödele als Naherholungsgebiet und „Hausberg“ zum Schifahren und Wandern. Für eine historische Ausstellung sucht das Dornbirner Stadtmuseum nun persönliche Erinnerungen und Erinnerungsstücke, die mit dem Bödele zu tun haben.
„Wir freuen uns, wenn Sie uns – gerne auch leihweise – Dinge wie Sport- und Freizeitbekleidung, ein altes Skilehrer-Dress, die ersten Ski, Rodel, Eislaufschuhe, Pokale, Medaillen und Urkunden, Vereinswimpel, Amateurfilme oder Ausstattung aus Ferienhäusern und Hütten wie Hausrat und Geschirr, Kleinmöbel und Dekoration überlassen“, sagt die Direktorin des Stadtmuseums, Petra Zudrell und lädt auch Lustenauerinnen und Lustenauer ein, ihre Erinnerungen ans Bödele zu teilen. „Wir interessieren uns auch für die Geschichten zu den Gegenständen. Waren Sie in Kinder- oder Jugendtagen mit einer Punktekarte auf dem Lanklift unterwegs? Gehen Sie aufs Bödele Heidelbeeren pflücken? Findet man Sie auf der Skinfit-Autobahn? Und in den 1980ern: Sind Sie mit dem Auto auf das Bödele geglüht, um im Felsenkeller zu Disco-Musik zu tanzen? Haben Sie eine Hütte oder ein Ferienhaus am Bödele? Oder Marc Girardelli beim Trainieren zugeschaut?“
Interessante Gegensätze
Das Bödele ist ein Alpgebiet und zugleich Refugium von Erholungssuchenden – mit zwei Hotels, bewirtschafteten Hütten und vielen Zweitwohnsitzen. Wo die einen wandern oder spazieren, Ski fahren und langlaufen, gehen andere ihrer Arbeit nach. In den politisch unruhigen 1930er-Jahren stand die Skihütte der katholischen Jugendvereine neben jener eines antikatholischen, deutschnationalen Sportvereins. In der „Familienkolonie“ Otto Hämmerles erholten sich Unternehmerfamilien, im Felsenkeller feierte die Unterländer Jugend. Viele Jahre waren zwei Liftkarten nötig, wollte man den Lank und das Hochälpele hinunter wedeln. Das erste Alpenhotel Bödele bot allen erdenklichen Komfort und hatte die Dornbirner Telefonnummer 1, heute wirbt das Gebiet mit Retro-Charme, Familienfreundlichkeit und günstigen Preisen. „Mit Gegensätzen wie diesen sind unterschiedliche Interessen verbunden. Sie bestehen mitunter nebeneinander, ihr Aufeinandertreffen lässt immer wieder auch etwas ganz Anderes, Neues entstehen. Das macht das Bödele interessant“, erzählt Petra Zudrell.
Legendäre Disco

Quelle: Privatbesitz
„Es war ein wunderbares Fest, Alles wieder voll gewest! ... Im Ruinierkeller in der Nacht vom 17./18. Juli 1959“, so beschreiben Gäste einen Abend im Nachtlokal beim Berghof Fetz. Getraud und Albert Fetz kauften 1957 die Ruine des 1938 abgebrannten Alpenhotel Bödele, um sich auf dem Grundstück mit einer Gastwirtschaft selbstständig zu machen. Auf Teile der Brandruine wurde ein altes Dach gesetzt, darunter ein Lokal eingerichtet, das bald als Ruinenkeller bekannt war. Auf behördliche Anfragen nach der baupolizeilichen Bewilligung dieses Unternehmens erläuterte der Wirt, er habe Abbruchmaterialien verwendet, um notdürftig ein Lokal für die Bauarbeiter einzurichten. „Das Lokal hat dann gerade bei den ausländischen Gästen derartigen Anklang gefunden, dass ich es nicht mehr abbrechen möchte“, argumentierte Fetz weiter. Im mittlerweile in Felsenkeller umbenannten Lokal eröffnete Sohn Franz Fetz 1970 eine Disco. DJ Fetz hatte einen berühmt guten Musikgeschmack und zog viele junge Gäste an. Die Bödele-Disco ist heute legendär wie die Geschichten über riskante Autofahrten nachhause über die Bödelestraße.
"Wem gehört das Bödele?" Erinnerungsstücke und Geschichten gesucht!
Bringen Sie Ihre Erinnerungsstücke vorbei und erzählen Sie Ihre Geschichte. Bitte kontaktieren Sie das Stadtmuseum so bald wie möglich und bis spätestens Ende Mai 2019.
Stadtmuseum Dornbirn
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