News Wie der Rhein nach Rhesi ausschauen wird 18. Juni 2020

Foto 1 Modellversuchshalle Rhesi Dornbirn (1)

Rhesi ist ein Jahrhundertprojekt, es erhöht die Hochwasser-Sicherheit am Rhein und macht den Fluss naturnaher. Vor einem Jahr ist in der Versuchshalle der Flussabschnitt Höchst-Lustenau-Widnau nachgebaut worden für Versuche der ETH Zürich und der Rheinbauleitung. Nach Versuchen am bestehenden Flussverlauf wurde das Modell jetzt umgebaut und zeigt, wie der Rhein künftig ausschauen soll.

Der Vorsitzende der Gemeinsamen Rheinkomission, Heinz Stiefelmeyer, Landeshauptmann Markus Wallner, die St. Galler Regierungsrätin Susanne Harmann und Rhesi-Projektleiter Markus Mähr gaben am Mittwoch, den 17. Juni, vor Ort einen Einblick über den aktuellen Projektstand.

Modellversuche bis 2022

Foto 3 rhesi modellversuch Juni 2020 (2) Wasserwerksleiter Michael Bösch, Rheinbauleiter Mathias Speckle, Fussachs Bürgermeister Ernst Blum und Bürgermeister Kurt Fischer

In der Rhesi Modellversuchshalle in Dornbirn wurde in den vergangenen Wochen das 100 Meter lange Modell des Rheins umgebaut. Nun zeigt sich der Rhein erstmals – im Maßstab 1:50 – in neuer Gestalt: Die anstehenden Versuche geben spannende Einblicke in das Verhalten des Rheins nach der Umsetzung des Jahrhundertprojekts, das den Hochwasserschutz deutlich verbessern wird. „Untersucht werden am Modell vor allem die Entwicklungen der Flusssohle des Rheins, die Belastungen der Uferböschung sowie die Veränderungen der Kiesbänke und Eintiefungen“, erklärt Rhesi-Projektleiter Markus Mähr. Ende 2020 wird das Modell auf den Abschnitt Oberriet – Koblach umgebaut. Die letzten Versuche dauern dann voraussichtlich bis in den Sommer 2022. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden auch noch kleinere Modellversuche für Detailfragen an der ETH in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Hochwassersicherheit hat höchste Priorität

Rheinhochwasser Juni 2016 (26) Ein Luftbild vom Rheinhochwasser vor vier Jahren, am 17. Juni 2016

„Die Hochwassersicherheit im Rheintal hat für uns höchste Priorität. Heute ist der Alpenrhein für ein 100-jähriges Hochwasser ausgebaut. Mit Rhesi halten die Dämme künftig einem 300-jährigen Hochwasser stand und schützen die Bevölkerung im Schweizer und Vorarlberger Rheintal vor Schäden in der Höhe von rund zehn Milliarden Euro“, unterstreicht Landeshauptmann Markus Wallner. Regierungsrätin Susanne Hartmann ergänzte: „Die über 125-jährige Geschichte der Internationalen Rheinregulierung prägte die Entwicklung im Rheintal und ist mitverantwortlich für den heutigen Wohlstand. Rhesi ist ein Projekt für Generationen, welches den Lebensraum und die Arbeitsplätze von rund 300‘000 Menschen in Zukunft noch besser vor Hochwasser schützt." Bürgermeister Kurt Fischer machte sich ebenfalls einen Eindruck vor Ort: „Lustenau ist wie keine andere Gemeinde im Vorarlberger Rheintal mit dem Rhein verbunden. Der erhöhte Hochwasserschutz und der aufgewertete Natur-und Erholungsraum ist ein Meilenstein in unserer Gemeindeentwicklung. »Luschnou am Rhin« wird noch schöner klingen als heute schon.“

Rheinmodell kann wieder besichtigt werden

Seit Beginn der wissenschaftlichen Modellversuche im Frühjahr 2019 besuchten über 5.000 Personen das Rheinmodell in Dornbirn. Aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 musste die Halle zwischenzeitlich geschlossen werden. Für die interessierte Bevölkerung und VertreterInnen der Gemeinden gibt es ab 21. Juli 2020 wieder die Möglichkeit, die Modellversuchshalle zu besichtigen.

Rhesi

Verbesserung des Hochwasserschutzes
für 300.000 BewohnerInnen im Rheintal
Erhöhung der Abflusskapazität auf 4‘300 m3/s
Mehr Platz für den Fluss zwischen Illmündung und Bodensee
Hochwassersicherheit um 40 Prozent erhöht und naturnaher gestalteter Fluss
Staatsvertragsentwurf wurde nach Bern und Wien gesandt
bis Ende 2021 soll genehmigungsfähiges Projekt vorliegen