News Zeitreise ins Herz – Wie Kinder Demenz begegnen 10. Juli 2025

Bild 2 image00007(1) Die Kinder erkunden Gegenstände aus Opas Zeitreisemobil – jede Erinnerung erzählt eine Geschichte.

Wie kann man Kindern Demenz näherbringen – ohne Berührungsängste, sondern mit Neugier und Verständnis? Im Seniorenhaus Hasenfeld gelingt das mit dem generationenverbindenden Projekt „Mein Opa sitzt in einem Zeitreisemobil“, das vom gleichnamigen Kinderbuch der Aktion Demenz inspiriert ist. Darin reist ein Großvater scheinbar durch Raum und Zeit – ein Bild für das Vergessen, das Kindern Demenz verständlich und greifbar macht.

In Lustenau macht sich Judith Peter, Ehrenamtskoordinatorin in den Seniorenhäusern, zur Brückenbauerin zwischen den Generationen. Mit viel Feingefühl bindet sie Kinder in das Leben im Seniorenhaus ein. „Ich möchte Berührungsängste abbauen und zu zeigen: Das Seniorenhaus ist ein Ort voller Leben, Lachen und echter Begegnungen.“ Auch für die Kinderdemenz-Workshops stehen den Kindern die Türen der Seniorenhäuser offen. Mit dem Opa im Zeitreisemobil fällt es den Kindern leicht, sich auf die häufigsten Anzeichen der Demenz einen Reim zu machen und damit umzugehen.

So machten sich im Juni Kinder aus der Volksschule und dem Sonderpädagogischen Zentrum in mehreren Workshops mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenhauses Hasenfeld auf die Reise. Auf spielerische Weise konnten sie verstehen lernen, wie Demenz einen Menschen verändert und wie wir alle am besten damit umgehen. Anstatt zu korrigieren, übten die Kinder liebevolle Umleitungen: Wenn der Opa die Schuhe gießt, sagen sie nicht „Das darfst du nicht“, sondern zeigen ihm eine Pflanze. Wenn Oma schwimmen gehen will, suchen sie gemeinsam nach einer sicheren Alternative. Schnell wichen die Berührungsängste der Neugier und Empathie, und sowohl die Kinder als auch die Bewohnerinnen und Bewohner blühten auf.

Zum Abschluss erhielten die Kinder ein liebevoll gestaltetes Zertifikat für ihren achtsamen Umgang mit Demenz, das ihnen von den Bewohnerinnen und Bewohnern überreicht wurde. Sie nehmen diese Erfahrung mit nach Hause und erzählen davon ihren Familien davon – und verändern damit leise, aber nachhaltig das Bild vom Alter.

Bild 3 PXL_20250630_075927097 Zum Abschluss erhält jedes Kind ein Zertifikat – überreicht von den Bewohnerinnen und Bewohnern höchstpersönlich.
Bild 1 image00011.jpeg Mit humorvollen Bildern und viel Einfühlungsvermögen führt Judith Peter durch das Buch „Mein Opa sitzt in einem Zeitreisemobil".