News Zum Abschluss eine Spende an den Krankenpflegeverein 23. März 2022
Der Verein der Osttiroler in Vorarlberg überlässt sein Restvermögen nach Auflösung des Vereins dem Krankenpflegeverein Lustenau.

Zahlreiche Menschen aus Osttirol suchten nach 1945 und in einer zweiten Welle in den 1960er-Jahren eine berufliche Perspektive im „goldenen Westen“. Als 1985 in der Radiosendung „Hallo Nachbar“ die in Vorarlberg ansässigen Osttirolerinnen und Osttiroler aufgerufen wurden, sich für eine Vereinsgründung zu melden, war das Echo so enorm, dass schon ein Jahr später der Verein der Osttiroler gegründet wurde.
Zusammenhalt und Brauchtum bewahren
Ziel des Vereins war es, den Zusammenhalt und die Freundschaft unter den Ausgewanderten zu erhalten und auch das Brauchtum zu bewahren. Neben den regelmäßigen Treffen der Vereinsmitglieder bestand auch viele Jahre eine Volkstanzgruppe, in der die Frauen in der Original Iseltaler Werktagstracht und die Männer in der Osttiroler Festtagstracht mit dem gestickten Lederbauchgurt auftraten. Neben kulinarischen, wie etwa den „Osttiroler Schlipfkrapfen“ - Teigtaschen aus Buchweizen mit Kartoffelkräuterfüllung - gab es auch zahlreiche kulturelle Höhepunkte. Im Rahmen der populären Heimatabende im Reichshofsaal traten im Laufe der Zeit zahlreiche Gruppen aus Osttirol in Lustenau auf. Während all dieser Zeit stand Obmann Josef Lumaßegger an der Spitze des Vereins. Der verdiente Funktionär, der aus Schlaiten im Iseltal stammt, wurde für seine herausragenden Leistungen mit dem Lustenauer Vereinsehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Auch Hugo Wibmer, der ursprünglich aus Lienz stammt, wurde für seine großen Verdienste mit dem Vereinsehrenzeichen in Gold geehrt.
Dank an verdiente Funktionäre
Bürgermeister Dr. Kurt Fischer und Vizebürgermeister und Kulturreferent Daniel Steinhofer bedankten sich bei den verdienten Funktionären für deren Engagement zum Wohle der Marktgemeinde Lustenau und weit darüber hinaus. „Schade, aber verständlich, dass sich nachkommende Generationen nicht mehr für eine Tätigkeit im Verein begeistern ließen. Wichtig ist und bleibt, dass das kulinarische und kulturelle Brauchtum auch ohne Verein nicht in Vergessenheit geraten wird“, so Fischer und Steinhofer.
Eigentlich war geplant, sich mit einer großen Kulturveranstaltung zu verabschieden. Diese Veranstaltung fiel aber der Corona-Pandemie zum Opfer. Im Rahmen der Auflösung des Vereins entschieden dann die Vereinsmitglieder, das Restvermögen dem Krankenpflegeverein Lustenau zu übergeben. Obmann Erich König bedankt sich für die überaus großzügige Spende in Höhe von 6.800,00 Euro.