News Plattform „Blühende Stadt- und Ortszentren“ 13. April 2016

PK BlühendeZentren 2016

Seit einem Jahr arbeiten Vorarlberger Gemeinden, Regionen, Wirtschaftsorganisationen und weitere Partner in einer landesweiten Plattform zusammen: Über Austausch, Vernetzung und Impulse bekommen lebendige, „blühende“ Stadt- und Ortszentren mehr Stellenwert. Am Mittwoch, 6. April fand dazu eine Pressekonferenz in der Buchhandlung Bücherwurm statt.

Mit der Wirkung ihrer ersten Aktivitäten sind die Partner zufrieden – das Bewusstsein wachse. Ab Mai werden landesweit „1.000 gute Gründe“ für blühende Zentren gesammelt, es folgen regionale Veranstaltungen zur Entwicklung des Handels und eine Fachtagung im Herbst.

Im Frühjahr 2015 hat die vorarlbergweite Plattform „Blühende Stadt- und Ortszentren“ ihre Arbeit aufgenommen – im Bewusstsein, dass diese Herausforderung weder einfach noch schnell zu lösen ist. Die VertreterInnen, darunter auch Lustenau Marketing, treffen sich seither etwa alle zwei Monate, tauschen Informationen aus und gestalten gemeinsame Aktivitäten.

Erstes Jahr: Impulse, Diskussionen und Austausch

“Der Aufbau der Plattform, die Aktionstage im Juli 2015 und die Kommunikation dazu haben zu unzähligen positiven Gesprächen geführt“, so Theresia Fröwis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Charly Marent ist Geschäftsführer des Vereins Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung.

Mitglieder sind Gemeinden, die mit dem Land die über 50 Dorfläden unterstützen und sich für deren Interessen einsetzen. Seine Erfahrung: „Dass VertreterInnen aus Politik, Wirtschaftsgemeinschaften und Betrieben gemeinsam am Tisch sitzen, schafft Verständnis und neue Möglichkeiten.“ In den Plattformsitzungen wurden neben gemeinsamen Aktivitäten u.a. das Erweiterungsvorhaben Messepark, das Seestadtprojekt in Bregenz oder die geplante Ansiedlung von Ikea thematisiert. Marent: „Der gemeinsame Zugang erleichtert die Arbeit von Gemeinden, Betrieben oder Institutionen deutlich.“

Sich auf die eigenen Stärken und Potenziale besinnen

PK BlühendeZentren 2016 Belebte Ortszentren sind elementar für das Zusammenleben in der Gemeinde. (Foto Lukas Hämmerle)

Bürgermeister Kurt Fischer betonte, dass Lustenau – wie viele andere Gemeinden – bei der Zentrumsentwicklung vor großen Herausforderungen stehe: einerseits die starke Kaufkraftabwanderung bei zentrumsrelevanten Waren, andererseits die steigende Belastung durch den Durchzugsverkehr, insbesondere den grenzüberschreitenden LKW- und PKW-Verkehr.

„Trotz dieser schwierigen Ausgangssituation können wir in der Zentrumsentwicklung nicht auf die große Lösung für die Probleme, insbesondere das Verkehrsproblem, warten“, so Kurt Fischer. Lustenau besinnt sich daher auf die eigenen Stärken und Potenziale: Aufenthaltsqualität, Wohnen im Zentrum, Ambiente, Verdichtung, sanfte Mobilität sowie Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für die eigene Identität – das sind die Punkte, an denen in der Marktgemeinde gearbeitet wird.

Regionale Produkte und hier besonders auch Lustenauer Spezialitäten spielen dabei eine wichtige Rolle. In Lustenau soll den Menschen angeboten werden, was in Lustenau wächst und produziert wird – in der Hoffnung, dass die Wertschätzung für lokale und regionale Produkte wächst.

Lustenau plant kein großes urbanes Zentrum, das Lustenauer Ortszentrum soll nicht nur im übertragenen, sondern auch im eigentlichen Wortsinn blühen und gedeihen.

Ab Mai: 1.000 Gründe für lebendige Stadt- und Ortszentren gesucht

Für 2016 haben die PartnerInnen Elemente geplant, die lokale und regionale Aktivitäten von Gemeinden, Regionen und Wirtschaftsgemeinschaften ergänzen. „Ende Mai startet mit landesweiten Aktionstagen die Sammlung von „1.000 guten Gründen für lebendige Stadt- und Ortszentren““, erläuterte Dorens Bürgermeister Guido Flatz, Obmann der REGIO Bregenzerwald.

Konsumenten, Gäste und Entscheider sind dabei gleichermaßen zum Nachdenken eingeladen, was lebendige Zentren für sie bedeuten.

Fachveranstaltungen ermöglichen Information und Austausch

Die Vorstellung der 1.000 guten Gründe ist Teil einer für Herbst 2016 geplanten Fachveranstaltung. Mit dieser werden alle Personen und Institutionen angesprochen, die lebendige Zentren mitgestalten – konkrete Lösungen sind gefragt.

Lokal einkaufen stärkt ganzen Ort

Lebenswerte Stadt- und Ortszentren wirken sozial, gesellschaftlich und wirtschaftlich positiv und machen eine Gemeinde für BürgerInnen, Gäste und Unternehmen attraktiv.

Viele arbeiten seit langem daran, dass die Attraktivität innerorts (wieder) wächst: Gemeinden investieren in Ortskerne, das Land unterstützt die Nahversorgung mit hohen Förderungen, Geschäfte, Kaufmannschaften und Handelsorganisationen entwickeln ihr Angebot und das Einkaufen vor Ort weiter. Land, Regionen, Gemeinden, Unternehmen und KonsumentInnen sitzen hier im selben Boot. Eine ganz praktische Möglichkeit für den Alltag: Wer Bücher beim Buchhändler in der Nähe bestellt, stärkt diesen – und hat sie oft rascher zur Verfügung als beim anonymen Internetkauf.