News Ausverkaufte Lesung über Stephanie Hollenstein 2. Oktober 2025

Eine Bibliothek voller gespannter Zuhörerinnen und Zuhörer, eine eindrucksvolle Autorin und eine spannende Romanbiografie: Brigitte Herrmanns Lesung aus ihrem Roman „Die Suche nach der eigenen Farbe – das widersprüchliche Leben der Malerin Stephanie Hollenstein“ am 20. September war ein voller Erfolg.
Lesung_Herrmann Die Lesung von Brigitte Herrmann fand in der bis auf den letzten Platz gefüllten Bibliothek statt.
Bibliotheksleiterin Alexandra Jank und Moderatorin Katy Bayer eröffneten den Abend und gaben einen kurzen Einblick in das Leben Stephanie Hollensteins. Brigitte Herrmann verstand es, in vier ausgewählten Abschnitten einen Bogen von Hollensteins Jugendzeit und ihrer Ausbildung in München über ihre Zeit als Standschütze im Ersten Weltkrieg – damals als Stephan verkleidet – bis hin zu ihrer Karriere im NS-Regime zu spannen.
Alexandra_Katy_Herrmann_Scheffknecht Bibliotheksleiterin Alexandra Jank, Moderatorin Katy Bayer, Brigitte Herrmann und Gemeindearchivar Wolfgang Scheffknecht gestalteten den Abend.
Signierung_Herrmann Im Anschluss signierte Autorin Brigitte Herrmann ihre Bücher.

Dialog mit der Autorin

Zwischen den Lesungen führten Moderatorin Katy Bayer und Gemeindearchivar Wolfgang Scheffknecht mit der Autorin ein Gespräch über Leben und Werk der Malerin im historischen und politischen Kontext ihrer Zeit. Wolfgang Scheffknecht betonte, dass Großstädte damals Freiräume boten, in denen lesbische Frauen relativ unbehelligt leben konnten, während dies in ländlichen Regionen undenkbar gewesen wäre. Auch Hollensteins Rolle im ersten Weltkrieg wurde thematisiert: Die ersten Monate habe sie noch mit Elan bewältigt, bald machten sich aber aufgrund der Ereignisse Depressionen bemerkbar.
Eine besonders persönliche Note brachte Brigitte Herrmann mit einer Passage ein, in der Hollenstein ihr damaliges Elternhaus und Atelier am heutigen Standort der Bibliothek und des DOCK20 bezieht. Zum Abschluss mahnte Brigitte Herrmann: „Auch weltoffene, kunstaffine Menschen können anfällig für Propaganda sein. Es braucht Wachsamkeit – damals wie heute.“ Der Abend klang mit großem Applaus und einem Umtrunk aus.

Zweites Buch über Stephanie Hollenstein

Am 8. Oktober laden die Bibliothek und das Vorarlberg Museum zur Präsentation eines weiteren Buches über Stephanie Hollenstein ein. Nina Schedlmayer liest aus ihrer historischen Biografie „Hitlers queere Künstlerin“, die Hollensteins Rolle im nationalsozialistischen Wien beleuchtet.