News Nina Schedlmayer liest aus „Hitlers queere Künstlerin“ 2. Oktober 2025
DOCK 20, Bibliothek und vorarlberg museum laden zu einer weiteren Buchpräsentation über das Leben Stephanie Hollensteins (1886-1944) ein. In Nina Schedlmayers Werk steht Hollensteins Persönlichkeit und ihre Rolle im nationalsozialistischen Wien im Zentrum.

© Luiza Puiu
Stephanie Hollenstein stammte aus bäuerlichen Verhältnissen, kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg, war kämpferisch im Ringen um eine künstlerische Ausbildung in München, kompromisslos in der Auslebung ihrer sexuellen Identität genauso wie in ihrem künstlerischen Schaffen. Sie engagierte sich schon in den 1930er Jahren in der nationalsozialistischen Bewegung, war Mitbegründerin einer feministischen Künstlerinnengruppe, etablierte sich als expressionistische Malerin und trat später der NSDAP bei. Sie verfasste antisemitische Texte und wurde zur hochrangigen Funktionärin im nationalsozialistischen Kunstbetrieb.
Stephanie Hollensteins Rolle im Nationalsozialismus

© Birgitta Weizenegger
Ex-Profil-Journalistin Nina Schedlmayer beleuchtet Hollensteins Antisemitismus und ihre Rolle im nationalsozialistischen Kulturbetrieb Wiens – Aspekte, die bislang wenig im Fokus der Forschung standen. Ohne Personenkult oder Verklärung gelingt eine kritische, historisch eingebettete Betrachtung einer Persönlichkeit, deren widersprüchliches Leben exemplarisch für die politischen und gesellschaftlichen Brüche des 20. Jahrhunderts steht. Vor dem Hintergrund aktueller Debatten über Erinnerung, Verantwortung und Ambivalenz eröffnet diese Biografie neue Perspektiven auf eine Künstlerin, die nicht nur als historische Figur, sondern auch als Spiegel unserer eigenen Zeit von Bedeutung ist.
Lesung „Hitlers queere Künstlerin“
DOCK 20 | Bibliothek, Pontenstraße 20
Mittwoch, 8. Oktober, 19 Uhr
Um Anmeldung wird gebeten: dock20@lustenau.at
Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit der Autorin.
Das Buch ist am 16. September bei Hanser Literaturverlage erschienen und um 28 Euro erhältlich.