News Rad- und Fußverkehr weiter forcieren 9. Januar 2020

Der Radverkehrsanteil ist in Lustenau so hoch wie nirgendwo im Land. Auf 22 Prozent aller Wege nehmen die Lustenauerinnen und Lustenauer das Rad und damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Bis 2030 soll der Radverkehrsanteil auf 30 Prozent steigen. Geradelt wird in jedem Alter, in jedem Beruf, mit der Familie, als Pedalpendler oder als Genussradler. Das Wichtigste dabei ist: Als Radlerin und Radler muss man sicher unterwegs sein können.

Engelkreisverkehr Die Gemeinde hat bei der Bushaltestelle am Engelkreisverkehr einen besseren Übergang für Radfahrer und Fußgänger geschaffen. Das allein reicht nicht: Das Land ist aufgefordert, den Kreisverkehr an der L 203 und L 204 neu zu konzipieren und sicherer zu machen.

Mehr Radverkehr, weniger Unfälle

„Je sicherer man sich fühlt, desto eher steigt man aufs Rad. Und je mehr Menschen Rad fahren, desto weniger Unfälle gibt es, desto mehr Platz im öffentlichen Raum und desto mehr Lebensqualität in unserer Gemeinde“, untermauert Bürgermeister Kurt Fischer. „Wir müssen unsere Straßen und Plätze so gestalten, dass Fußgänger, Radler und Autofahrer den Straßenraum sicher miteinander teilen können. In Lustenau tun wir das, indem wir Gemeindestraßen zu Fahrradstraßen umbauen, die Begegnungszonen ausweiten, Radwege, Fahrradstellplätze und sichere Übergänge schaffen oder Höchstgeschwindigkeiten von 30 und 20 km/h verordnen.“

Kooperative Verkehrspolitik forcieren

„Das allein reicht aber nicht: Knotenpunkte und Landeshauptverkehrsstraßen, die durch unsere Gemeinde führen, müssen entlastet und sicherer werden!“, richtet Bürgermeister Kurt Fischer seinen Appell an das Land und den Gesetzgeber. Er fordert: „Der Engelkreisverkehr muss völlig neu konzipiert werden, denn er ist einer der meist frequentierten Kreisverkehre im Land und eine massive Gefahrenstelle für unsere Bürgerinnen und Bürger. Dass unsere Gemeinde nun auch noch mit einer Mautbefreiung zusätzlich belastet wird, dagegen wehren wir uns mit allen Mitteln. Es ist ein Gebot der Stunde, die Verkehrspolitik auf allen Ebenen kooperativ, zukunftsgerichtet und über die Grenzen hinaus zu betreiben!“

1 Million für den Fuß- und Radverkehr

2020 investiert Lustenau allein in den Fuß- und Radverkehr gut eine Million Euro, umgerechnet entspricht das 42 Euro pro Einwohner. Im Vergleich dazu wird in Österreich gerade einmal 1,1 Euro für den Fahrradverkehr ausgegeben, in Vorarlberg sind es 10 Euro. Damit ist Lustenau nicht nur landesweit Spitzenreiter, sondern spielt schon fast in der Liga der großen Fahrradstädte wie Kopenhagen, Utrecht oder Uppsala, deren Fahrradbudgets zwischen 35 und 80 Euro pro Einwohner liegen.

"Es ist ein Gebot der Stunde, die Verkehrspolitik auf allen Ebenen kooperativ, zukunftsgerichtet und über die Grenzen hinaus zu betreiben!“

- Bürgermeister Kurt Fischer

Fahrradstraße im Grütt und Begegnungszone im Zentrum

Begegnungszone Rheindorf Mehr Sicherheit für die Kinder: Die Begegnungszonen bei den Volksschulen Rheindorf und Kirchdorf verschaffen den Nutzerinnen und Nutzern mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität.

Heuer werden die Grüttstraße und Sandstraße vom Bahnhof entlang des Rheindamms bis zum Wiesenrain zu einer Fahrradstraße ausgebaut. Auch das Zentrum wird ein weiteres Stück fahrrad- und fußgängerfreundlicher: Vor der Mittelschule Kirchdorf wird eine neue Begegnungszone gebaut und der Schulhof zu einem attraktiven öffentlichen Platz gestaltet. Außerdem wird die letzte Lücke im Radwegenetz von Lustenau Richtung Hard und Bregenz geschlossen. Der Weg vom Bahnhof Lustenau bis zum ASZ Königswiesen entlang des Neuners wird befestigt und mündet in den im September 2019 eröffneten Radweg nach Hard und Fußach.

Gemeinsam in die Pedale treten

Fahrradparade Im Mai 2020 ruft Lustenau wieder zur Fahrradparade.

Auch die Fahrradkultur wird weiter gefördert. Die Wertschätzung soll noch mehr Menschen dazu bewegen, umzusatteln. 2020 stehen daher erneut der Fahrradmarkt, die beliebte Fahrradparade und der Rad-Ried-Tag auf dem Programm. In eine nächste Runde geht auch „Kinder mobil. Anders unterwegs“ für einen sicheren Schulweg. Die Aktion wurde bereits zweifach mit dem österreichischen Verkehrssicherheitspreis „Aquila“ ausgezeichnet.

„Rad.Lust“ als Motivationsschub

Auf viel positives Echo stieß 2019 die neue Aktion „Rad.Lust“. Mit Gewinnspielen und einer breiten Social Media Kampagne hat die Gemeinde ordentlich die Werbetrommel für das Fahrrad gerührt und Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro ausgespielt. Im November startete als Höhepunkt das große Rad.Lust-Gewinnspiel in Lustenaus Geschäften. Wer zum Einkaufen radelte, konnte Lustenau-Gutscheine im Wert von 300 bis 1.000 Euro gewinnen. Auf dem Chrischtkendlimarkt wurden die glücklichen Gewinnerinnen gezogen: Natalie Henze durfte sich über 300 Euro freuen, Bianca Bösch über 500 und Manuela Baur gewann den Hauptpreis mit 1.000 Euro!

Radfahren 1 Breite Resonanz in der Bevölkerung und preiswürdig: Die sympathische Aktion „Rad.Lust“ wird im Jänner von der Vorarlberger Landesregierung ausgezeichnet.

Mehrfach ausgezeichnet

Lustenau wurde für sein Mobilitätsmanagement schon mehrfach ausgezeichnet (unter anderem zweimal mit dem Österreichischen Verkehrssicherheitspreis „Aquila“ und dem VCÖ-Verkehrspreis) sowie mehrfach zertifizert (Bypad). Die nächste Auszeichnung wird schon am 15. Jänner übergeben: Für die Aktion „Rad.Lust“ wird die Gemeinde vom Amt der Vorarlberger Landesregierung beim Ideenwettbewerb „Radkultur“ ausgezeichnet und mit 4.000 Euro bedacht. Mit seinen Best Practice-Projekten weckt Lustenau auch über die Landesgrenzen hinaus Interesse: So ist Bürgermeister Kurt Fischer zum nächsten österreichischen Radgipfel, der heuer in Wien stattfindet, eingeladen, Lustenaus Radstrategie vor einem internationalen Fachpublikum vorzustellen.

Rekordjahr 2019 bei den Fahrradförderungen

Seit Jahren sponsert Lustenau auch den Kauf von Fahrradanhängern, Trolleys und Lastenfahrrädern, die bei einem regionalen Händler gekauft werden. Bis zu 150 Euro gibt es für einen Radanhänger, 400 oder 600 Euro für ein Lastenrad. 2019 verzeichnete die Gemeinde einen neuen Rekord bei den ausgezahlten Förderungen: Allein die Anschaffung von 85 neuen Fahrradanhängern wurde im Vorjahr mit 10.830 Euro unterstützt. Auch der Trend zum Lastenrad spiegelt sich in den Zahlen wider: 2019 haben sich die Lustenauerinnen und Lustenauer 19 Lastenräder angeschafft, so viele wie noch nie. Damit haben sich die Förderungen von bisher durchschnittlich 4.000 auf fast 12.000 Euro im Vorjahr verdreifacht.